Annemarie und Heinz Gerbig

 

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Die Gartenbahnen von Heinz

 

Im Schulalter schenkten mir meine Eltern eine Modellbahn in der Spur 0. Später verkauften wir diese Bahn und wechselten zur Spur H0 System Märklin Wechselstrom. Teile dieser Spielzeugbahn sind noch heute erhalten und in Kartons abgepackt.  
Die 1. Gartenbahn-Lokomotive: Dampflok Princess Marina in der Spur 3 1/2 Zoll

Während 30 Jahren ruhte das Eisenbahnfieber bis ich durch Zufall in England eine Gartenbahn-Dampflokomotive in der Spurweite 3 1/2" (89 mm) entdeckte. Der Gasinspektor von Blackburn baute diese LMS-Dampflok in der Spur 3 1/2" vom Typ Mogul mit dem Namen "Princess Marina". Das Original wurde 1933 von Sir William Stanier in einer Serie von 40 Einheiten gebaut. Das Modell wird mit richtiger Kohle befeuert und fährt mit einem Dampfdruck von rund 4 Bar.

 

 

 

 

 

Das Modell wurde von Roger Burns in Blackburn gebaut. Bevor ich die Lokomotive in die Schweiz transportierte, habe ich sie auf der Clubanlage in England getestet. Seither steht die Lok als Blickfang in unserem Wohnraum und wird ab und zu auf einer Anlage unter Dampf gesetzt.

Die 2. Gartenbahn-Lokomotive: Diesellok Köf II in Spur 5 Zoll 
Als Mitglied vom Dampfmodell-Club der Schweiz (DMC) fand ich Gleichgesinnte und konnte mein Wissen auf dem Gebiet der Gartenbahnen erweitern. Als nächstes baute ich selbst ein Modell der Diesellok Köf II in der standardisierten Spurweite 5" (127 mm), allerdings ist der Antrieb beim Modell elektrisch mit einem 12-Volt Akku. Köf ist die Abkürzung für Kleinlokomotive, ölbefeuert, flüssigkeitsangetrieben - also ein Dieselmotor der mit einem hydraulischen Antrieb gekoppelt ist.
Das Original fährt im Basler Rheinhafen bei der Schweizer Reederei hin und her. Diese rote Köf ist nicht genau originalgetreu lackiert. Das Modell wurde jedoch genau nach dem Handbuch bemalt.     Mein Modell im Masstab 1:11 baute ich auf dem "Küchentisch" mit nur einer kleinen  Handbohrmaschine, einem Schraubstock und diversen Werkzeugen. 1. Testfahrt 29.12.1993 und Lok-Taufe am 12. Mai 1994    
Mein selbstgebauter Köf-Zug mit der Lok an der Spitze, der Speisewagen hinter der Lok ist für den rückwärts sitzenden Passagier, dann der Steuerwagen mit zwei eingebauten Akkus und zuhinterst der Fasswagen mit gekühlten Getränken.
Die Lok hat im Führerstand eine kleine Videokamera und im Steuerwagen befindet sich ein kleiner Monitor.

 

Die Aufnahme entstand am Gartenbahn-Treffen in Le Bouveret am Genfersee.

Die 3. Gartenbahn-Lokomotive: Feldbahn-Dampflok SOB in Spur 5 Zoll 
Der nächste Schritt war der Bau einer echten Dampflokomotive und zwar im Masstab 1:5. Die Feldbahnlok wurde von Peter Schmidt konstruiert. Peter ist Lehrmeister in der Werkstätte der Südostbahn (SOB) in Samstagern. Jeder Lehrling baute während seiner Lehrzeit eine solche Lok. Dann hat sich die SOB entschlossen, Teile und sogar fertige Dampflokomotiven für Kunden herzustellen. Ich war der erste Interessent für ein solches Modell und weil noch keine Baupläne vorhanden waren, pilgerte ich 1997 an vielen Wochentagen nach Samstagern und baute unter Anleitung von Peter Schmidt in der Lehrwerkstätte in Samstagern als "Oldiestift" meine eigene Dampflok. Seither läuft und läuft die "Peggy" - so heisst die Lok - auf vielen Gartenbahn-Anlagen im In- und Ausland.
Rund 55 Gäste waren am Sonntag, 17. August 1997 in Langwiesen SH zur Taufe anwesend, als meine Lokomotive von Götti Udo Herlach und Gotte Rosy Thalmann auf den Namen "Peggy" getauft wurde.  Heinz als Lokführer und Lok-Götti Udo auf der ersten Fahrt mit der soeben getauften "Peggy". Der Rundkurs in Langwiesen existiert heute nicht mehr und wird in Zürich-Tüffenwies neu und grösser aufgebaut.  
Heinz und Andy Zulauf beim Anheizen der Dampflok "Peggy" im Depot von Le Bouveret, der schönsten Gartenbahnanlage in Europa. Nicht nur in Le Bouveret, sondern auch auf der Anlage in Tenero am Lago Maggiore zieht "Peggy" ihre Runden mit Heinz und Annemarie.
Der neue Begleitwagen

2004/2005 hatte ich einen neuen Begleitwagen mit einer echten Luftbremse gebaut. Ein 12 Volt Akku treibt unter dem Beifahrersitz einen kleinen Kompressor, der die Luft für das Bremssystem liefert.

Bild oben rechts: Je ein Manometer für den Druck im Luftbehälter und für den Bremsdruck auf die Bremsklötze. Mit dem Hebel kann die Wirkung der Bremsen dosiert werden.
Die 4. Gartenbahn-Lokomotive: Elektrolok BT 14 in Spur 5 Zoll 
Die kleine Köf-Lokomotive hat nun über 13 Betriebsjahre auf dem Buckel und ist zu schwach für Lasten über 500 kg zu befördern. Ich überlegte lange, ob ich den Sprung in die nächst grössere Spur 7 1/4 Zoll wagen sollte. Allerdings wäre dann wiederum lediglich eine 2-Kuppler-Maschine in Frage gekommen, da ich meine Lokomotiven und Wagen unbedingt im Personenauto transportieren will und nicht in einem zusätzlichen Autoanhänger. In der engsten Wahl stand der Bau einer Elektrolok vom Typ E 69-05 die auf der Strecke Murnau - Oberammergau der Lokalbahn AG in München im Einsatz war. Ein Modell im Massstab 1:87 war bereits vorhanden und Plankopien hätte mir das Verkehrsmuseum Nürnberg zur Verfügung gestellt. Doch im Planungsstadium vom August 2006 gab es eine überraschende Wende.      

Die Elektrolok E 69-05
Peter Schmidt informierte mich, dass ein fast neues Modell in der Spur 5 Zoll der Be 4/4 Elektrolokomotive zum Kauf angeboten wird.

Das Original wurde 1931 in einer Serie von 6 Maschinen bei SLM, Winterthur und Sécheron, Genf als erste laufachslose Drehgestell- Lokomotiven in der Schweiz gebaut. Zum Einsatz kamen die Maschinen auf den Strecken der BT (Bodensee-Toggenburg) und EBT (Emmental-Burgdorf-Thun). Die BT 14 ist restauriert und bei der SOB in Samstagern für spezielle Fahrten noch im Einsatz, die BT 12 ist ganz in unserer Nähe, beim Bahnhof Brittnau AG auf dem Areal der Classic Rail abgestellt. Die BT 15 gehört der DVZO in Bauma und steht ebenfalls für spezielle Fahrten zur Verfügung.

Peter Schmidt baute eine Serie von 6 Lokomotiven, wovon ein Exemplar vom ehemaligen SOB-Lokomotivführer Eugen Stirnemann aus Einsiedeln gekauft wurde. Eugen wollte sich schweren Herzens von seinem Modell trennen. Annemarie kaufte diese Lok und schenkte sie mir, einfach so. Somit war der ins Auge gefasste Wechsel von 5 Zoll zu 7 1/4 Zoll vom Tisch. Ich durfte das Modell der BT 14 einige Tage testen und stellte erfreut fest, dass diese Elektrolokomotive nicht nur sehr leistungsfähig und schnell ist, sondern auch überaus massiv und detailgetreu gebaut wurde.

 

Das Modell ist im Massstab 1:10, Länge 1200 mm, Breite 300 mm, Höhe 430 mm, Radstand total 874 mm, Leergewicht 140 kg, Antrieb auf alle vier Achsen, Elektromotor 750 Watt, 24 Volt, elektronische Steuerung bis 120 Ampère.

Die BT 14 Be 4/4 auf der Parkbahnanlage in Plochingen bei Stuttgart am 1. September 2007

Unten ist die Lok mit dem neuen Niederbordwagen mit Überseecontainer abgebildet. Der Wagen ist eine  Eigenkonstruktion, beinhaltet die Steuerung, einen Kompressor für die Lokpfeife, sowie Stauraum für Effekten und bietet Platz für 2 Passagiere.
Weitere Aktivitäten auf dem Gebiet von Gartenbahnen
Aus Melbourne (Australien) hatten wir 1996 eine amerikanische Waldbahn-Dampflok nach Hause gebracht. Erbaut wurde das einzigartige Modell vom Ingenieur Leo de Jong nach japanischen Plänen von Kozo Hiraoka. Mit den drei seitlichen, stehenden Zylindern und Allrad-Antrieb über Gelenkwellen ist sie sehr kräftig, aber nicht sehr schnell.
Im September 2005 wurde diese Shay an Yuen-Ling Fung nach Auckland in Neuseeland verkauft.
Dieser Verkauf war eine fast unglaubliche Geschichte: Vor über 100 Jahren wurde in den USA die Shay-Lokomotive gebaut. Der Holländer Leo de Jong in Melbourne Australien baute das Modell der Shay nach den Plänen vom Japaner Kozo Hiraoka und der Schweizer Heinz Gerbig brachte sie 1996 nach Europa. Auf einer Internetseite in Kanada wurde diese Lokomotive zum Kauf angeboten und der Chinese Yuen-Ling Fung in Auckland, Neuseeland kaufte schliesslich die unten abgebildete Shay-Lokomotive. 
Die Japanerin auf Schweizer Geleisen

Die 2-Truck Shay mit Sicht auf die Antriebsseite.
Schnurrend wie eine Industrie-Nähmaschine ist der charakteristische Sound einer echten Shay-Dampflok

Im Juli 2004 unternahmen wir mit der Familie Iten eine Reise durch Oesterreich. Wir besuchten die Anlagen in Mieming und  Knittelfeld bei Graz.

Bei der Atterseebahn mieteten wir den Triebwagen und fuhren selbst auf dem ganzen Streckennetz. Zum Schluss machten wir noch einen Besuch auf der Gartenbahn in Ebbs im Tirol.

Auf der Anlage in Knittelfeld von links nach rechts: Toni und Monika Iten, Heinz und Annemarie Gerbig, Philipp und Oliver, die Söhne der Itens.

Als Gastfahrer darf ich hin und wieder die bullige RhB-Lokomotive von Christian Scherz bewegen. Das Riesending auf 7 1/4" Geleise wird nur mit einem kleinen Kästchen in der Hand gesteuert. Der Antrieb erfolgt durch zwei grosse Akkus mit insgesamt 24 Volt. In der Lokomotive ist sogar ein Luft-Kompressor für die Bremsen installiert.

Bild links: Fahrt mit der RhB-Lokomotive auf der Anlage in Münsingen bei Bern 

Seit 2005 bin ich Mitglied im Club der Anlage von Le Bouveret am Genfersee und fahre ab und zu die Publikumszüge mit den diversen Lokomotiven. Bilder unten von links nach rechts: Lokomotiven der FO und BVB im Bahnhof, sowie der Golden Pass Zug auf der grossen Hängebrücke.